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2. Oktober 2018Sich selbst wertschätzen – heute schon gemacht?
Heute schon sich selbst wertgeschätzt?
Selbstannahme und Wertschätzung sich selbst gegenüber sind ein wichtiger Teil unseres Umgangs mit uns selbst – und haben eine Schlüsselfunktion für unseren Umgang mit anderen. Denn, so sagt Benediktinerpater Anselm Grün, „so lange wir uns wertlos fühlen, gelingt uns die Wertschätzung der anderen nicht.“ (Quelle: kurier.at). Die meisten Menschen wünschen sich mehr Anerkennung und Wertschätzung als sie tatsächlich im Alltag erfahren. Doch trotz dieser Sehnsucht kommt bereits das „Sich selbst wertschätzen“ bei vielen zu kurz. Der stete Blick nach Außen, der Abgleich mit anderen, vernachlässigt die Innenansicht – und die Kenntnisnahme und Würdigung des eigenen Wertes. Denn wie wir zu uns selbst stehen, beeinflusst unseren gesamten Lebensweg.
Sich selbst wertschätzen bedeutet, den Selbstwert zu nähren
Wie wir mit uns selbst umgehen und wie zufrieden wir tatsächlich mit uns sind, wirkt sich auf unser Verhalten und Handeln aus. Wenn wir uns selbst nicht wertschätzen, warum sollten es dann andere tun? Schließlich drücken wir in all unserem Tun, oft unbewusst, unsere Geringschätzung uns selbst gegenüber aus. Wo es an Wertschätzung mangelt, mangelt es an Selbstwert. Dafür gibt es unerfüllte Sehnsüchte im Überfluss. Und diese überschatten das eigene Dasein. Denn „jeder Mensch möchte verstanden, anerkannt und geliebt werden“, sagt die deutsche Philosophin Barbara Strohschein. „Es gibt kaum einen Menschen, der, ohne Schaden zu nehmen, darauf verzichten kann.“ Da es sich mit dem Gefühl, nichts wert zu sein, nur schwer leben lasse, würde der Mensch diesen Mangel häufig kompensieren, indem er versuche, Macht durch Werturteile über andere zu gewinnen, sich abschotte oder dem Perfektionismus verfalle, um nur einige Kompensationsstrategien aufzuzählen. (Quelle: Strohschein, B., Das gekränkte ICH, Goldmann Verlag, 2018) Eine ungesunde Spirale, die vieles mit sich bringt, nur eines nicht: das Vermögen, sich wirklich selbst wertzuschätzen.
Hand aufs Herz: Wie steht es um Ihr Selbstwertgefühl? Wie zufrieden sind Sie mit sich? Bekommen Sie genug Anerkennung? Wann haben Sie sich zuletzt wertschätzend verhalten? Und woran machen Sie Wertschätzung fest? Was sind Sie sich selbst wert?
Es gibt viele Wege, am Selbstwertgefühl zu arbeiten. Vielen Menschen fehlt der Glaube daran, zu Höchstleistungen oder zum Beschreiten neuer Wege fähig zu sein. Das eigene Potenzial wird oft verkannt. Je klarer Ihr Bild von Ihnen ist, desto besser können Sie sich selbst wertschätzen. Und je klarer Sie sich über Ihre Situation und Ihre Ziele werden, desto besser können Sie daraufhin wirken, dass sie Ihrem Wert gerecht werden (Selbstreflexion).
Folgende Tipps können Ihnen dabei helfen, sich selbst wertzuschätzen:
Sich selbst wertschätzen heißt an sich selbst zu glauben
Notieren Sie sich für Ihr nächstes Vorhaben, welche Ihrer Ressourcen und Fähigkeiten dafür spricht, dass das Vorhaben gelingt. Halten Sie so viele Kriterien wie möglich fest. Je mehr „Pluspunkte“ Sie notieren können, desto mehr Kraft schenkt Ihnen Ihr Glauben – denn Sie können ihn durch die schriftliche Fixierung konkret „festmachen“. Lesen Sie sich Ihre Liste jeden Abend durch!
Sich selbst wertschätzen heißt gut mit sich umzugehen
Achten Sie darauf, wie Sie mit sich selbst sprechen, weil Sie zuhören. Wie oft denken Sie „Ich bin nicht schön genug, nicht klug genug, nicht sportlich genug usw.“? Wir neigen dazu, uns mit unseren Worten und Gedanken selbst kleinzumachen. Wir sind, was wir denken, sagt der Buddhismus. Fakt ist: Wir hören uns permanent selbst zu. Höchste Zeit also, für eine respektvolle und wertschätzende Kommunikation zu sorgen: Widmen Sie sich einem Ihrer häufigsten Gedanken, den Ihr innerer Kritiker äußert. Schreiben Sie ihn auf und setzen Sie drei Gründe dazu, die Ihre negative Überzeugung „beweisen“. Jetzt drehen Sie den Gedanken ins Gegenteil um: Ich bin xxx genug, so wie ich bin. Und nun geben Sie sich nächsten Tage Zeit, in denen Sie sich aufmerksam beobachten und Ausschau halten nach Beweisen, die die positive Umkehrung Ihrer Aussage untermauern könnten. Halten Sie jeden Beweis – sei es eine Äußerung von anderen, eine Begegnung oder ein positives Verhaltensmuster – schriftlich unter Ihrer Umkehrung fest.
Sich selbst wertschätzen heißt sich seiner Erfolge bewusst zu sein
Wir neigen dazu, uns viel länger mit unseren Misserfolgen zu beschäftigen als mit unseren Erfolgen. Damit Ihre Erfolge nicht in Vergessenheit geraten, hilft das Führen eines persönlichen Erfolgstagebuchs. Dort dokumentieren Sie Ihre Erlebnisse und Erfolge möglichst detailgenau. Wenn Sie dieses Buch in Momenten der Rückschläge oder des Zweifels zur Hand nehmen, macht Ihnen die Dokumentation bewusst: Es ist und war nicht alles schlecht, im Gegenteil. Nehmen Sie sich ein Heft und denken Sie über Ihre Erfolge in den letzten Wochen nach. Schreiben Sie künftig am besten täglich oder mindestens wöchentlich die kleinen und großen Erfolgserlebnisse im Berufs- und Privatleben sowie im Sport auf.
Was haben Sie gut gemacht? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten haben zum Gelingen beigetragen? Von wem haben Sie Anerkennung dafür bekommen? Worauf können Sie stolz sein? Listen Sie alles auf, was Sie als Erfolg definieren, losgelöst von gängigen Erfolgsdefinitionen.
Sich selbst wertschätzen heißt sich mit guten Menschen zu umgeben
Jim Rohn, US-amerikanischer Unternehmer, Autor und Motivationstrainer, hat einst gesagt: „Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du dich am meisten umgibst.“ und machte damit deutlich, welchen Einfluss unser Umfeld auf uns hat. Wir alle werden von unserem Umfeld geformt. Wir passen unsere Denkweise an, ahmen Verhaltensweisen nach, übernehmen Werte und Überzeugungen. Unser Umfeld kann uns stärken oder schwächen. Wie wertschätzend ist Ihr Umfeld Ihnen gegenüber? Was genau schätzen Sie an den Menschen in Ihrem engsten Kreis? Was wünschen Sie sich von Ihrem Umfeld? Was fehlt Ihnen? Schaffen Sie sich ein wertschätzendes Umfeld – das fördert auch Ihre Wertschätzung sich selbst gegenüber.
Sich selbst wertschätzen heißt sein Spiegelbild zu lieben
Machen Sie sich selbst Komplimente! Schauen Sie in den Spiegel und sagen Sie zu sich: „Ich liebe dich.“ Oder: „Ich mag dich sehr.“ Klingt befremdlich? Hilft aber. Je öfter Sie Ihren Spiegel nutzen, um sich Komplimente zu machen, sich Mut zuzusprechen oder Wertschätzung entgegenzubringen, desto besser wird Ihre Beziehung zu sich selbst. Seinem Spiegelbild freundlich und aufbauend zu begegnen, ist ein Akt der Selbstwertschätzung. Je öfter Sie sich diese Momente der Wertschätzung vorm Spiegel gönnen, desto leichter wird es Ihnen fallen.
Sich selbst wertschätzen heißt seine Gedanken zu prüfen
Niemand ist frei von negativen Gedanken. Aber wer sich selbst nicht wertschätzt, gewährt ihnen allzu oft die Oberhand. Sobald Sie sich dabei beobachten, wie destruktive Gedanken Ihr Denken bestimmen, sagen Sie, wenn möglich laut: Stopp! Halten Sie inne und fragen Sie sich: Unterstützt dieser Gedanke mich bei dem, was ich tun möchte? Fragen Sie sich nach einer Verneinung: Welchen Gedanken möchte ich jetzt klar und kraftvoll denken, der mich wirksam unterstützt? Auf diese Weise verändern Sie negative Denkmuster und schaffen ein inneres Gleichgewicht, das Ihren Selbstwert stärkt.
Bei den meisten von uns sorgen Wertschätzung und Anerkennung dafür, dass wir uns stolz, glücklich und wichtig fühlen. Unser Zugehörigkeitsgefühl steigt, unser Selbstvertrauen wird gestärkt, es verleiht uns Selbstsicherheit. Wertschätzung kostet nichts und ist gleichzeitig ein kostbares Gut. Echte Wertschätzung stellt keine Bedingungen. Aber für viele stellt sie eine Herausforderung dar. Nehmen Sie sie an!
Haben Sie weitere Tipps, wie Sie Wertschätzung sich selbst gegenüber ausdrücken?
Ich freue mich auf Ihren Kommentar.
Ihre Antje Heimsoeth
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Über die Autorin:
Antje Heimsoeth
Ihre berufliche Laufbahn begann Sie als Geodätin. Heute gehört Sie als Expertin für Mentale Stärke, Motivation, Leadership, Veränderung, Selbstführung und Spitzenleistungen und neunfache Buchautorin zu den bekanntesten Mental Coaches im deutschsprachigen Raum. Sie wurde als „Vortragsrednerin des Jahres 2014“ ausgezeichnet. Bei Managern und Medien gilt sie als „renommierteste Motivationstrainerin Deutschlands“ (FOCUS). Weltweit tätig. Buch zum Thema: „Kopf gewinnt! Der Weg zu mentaler und emotionaler Führungsstärke“. Springer Gabler.
Infos unter www.heimsoeth-academy.com, www.antje-heimsoeth.com
Schlagwörter: Anerkennung, Empathie, Kritik, Lob, Loyalität, Mitarbeiterzufriedenheit, Motivation, Wertschätzung, Begriff Wertschätzung, Wertschätzung Definition, Wertschätzung in der Beziehung, Hohe Wertschätzung, Was Ist Wertschätzung, Wertschätzung Psychologie, Zitate über Wertschätzung
6 Comments
Ein sehr zutreffender Beitrag, er berührt mich stark.
Wie kann man sich selbst lieben, wenn das engste Umfeld einem sagt – du bist zu alt, zu unsportlich, langweilig.
Man kann nur das Umfeld wechseln, habe ich eben gelernt! Das ist ein guter Impuls, nur ist er immer umsetzbar?
Keine einfache Aufgabe, aber auf dem Weg zu sich selbst muss man es schaffen – ich überlege wie das gehen könnte?
Danke für die positive Rückmeldung.
Nein, der Impuls ist nicht immer umsetzbar, wie fast alles im Leben.
Anregungen, wie es geht, finden Sie in meinen Büchern „Frauenpower“ oder „Kopf gewinnt!“.
Eine Anregung: Ein Dankbarkeitstagebuch führen – ich mache es immer abends auf der Bettkante.
Sehr, sehr treffend formuliert.
Leider vergisst man sich im Alltag zeitweilig selber. Ein Ritual ( vor dem zu Bett gehen zu überlegen wofür ich dankbar bin- ich mag kein Tagebuch) erinnert mich oft an Situationen der Wertschätzung – und ich freue mich darüber und schiebe so negative Situationen in ein unteres Level
Danke für deine positive Reaktion, Marianne.
Ich finde deine Beiträge immer sehr sehr inspirierend und sie untermauern meine Lebenseinstellung die ich im allgemeinen habe. Die Gedanken sind eben nicht frei, weil wir unsere Gedanken ins positive umprogrammieren müssen und deshalb sehe ich es als unabdingbar sich so ein Büchlein anzulegen. Ich habe es selbst vor ca 2/3 Jahren begonnen und mein Leben ist seither nicht frei von schlechten Tagen, aber weitgehend frei von negativen Gedanken.
Ich freue mich immer wieder von dir zu hören. Ich lese gerade dein Buch: „Siegen beginnt im Kopf „.
Danke für die positive Rückmeldung! Viele Impulse beim Lesen.