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17. Oktober 2018Golf Mentaltraining: Wie werde ich ein glücklicher und erfolgreicher Golfer
Golf Mentaltraining: Ziele
Denke täglich an deine Ziele (Podcast Ziele). Jetzt ist dann erst mal wieder Winterpause. Ich weiß nicht, was du im Winter machen wirst. Planst du eine Golfreise? Gehst du in eine Indoor-Halle zum Training? Machst du zumindest Koordinations- und Konditionstraining? Arbeitest mit einem Physio zusammen? Wo willst du hin im Golfsport? Es ist extrem wichtig, dass du ein starkes, emotional aufgeladenes Bild deiner Ziele und deines Erfolgs hast. Wenn du an dein Ziel denkst, dann sollte ein Gefühl – zum Beispiel von Stolz – in dir aufsteigen. Es gibt Menschen, die denken mit dem Aufstehen an ihr Ziel. Ich für mich beschäftige mich mit meinen Zielen, wenn ich mich an meinen Schreibtisch setze. Denn hier steht ein digitaler Fotorahmen mit meinen sportlichen, persönlichen, gesundheitlichen und beruflichen Zielen. Die Bilder, die dort immer wieder nonstop durchlaufen, schaue ich mir bewusst oder unbewusst an. Visualisiere deine Ziele so oft wie möglich. Ja, ich weiß, es gibt unterschiedliche Ansichten dazu. Es gibt Kollegen, die sagen: Setze dir ein Ziel und vergiss es dann. Ich für mich habe die Haltung mich täglich mit meinen Zielen zu beschäftigen. Nur dann kann ich mir am Ende des Tages eine Antwort auf die Frage geben: War ich heute ein ganz klein bisschen besser als noch am Tag zuvor? Ich weiß um Mannschaften, die um den WM-Titel gespielt haben, die ein Jahr vor den Meisterschaften damit begonnen haben nahezu täglich ihr Ziel, nämlich den WM-Sieg, sich im Kopf vorzustellen. Überlege dir in einem nächsten Schritt, was gibt es möglicherweise für Hindernisse, für Hürden auf dem Weg zum Ziel? Und: Was brauchst du an inneren und äußeren Ressourcen, um deinem Ziel Stück für Stück näher zu kommen? Eine Möglichkeit ist natürlich auch Ziele laut auszusprechen, dann hörst du sie gerade selber nochmals. Achte bei der Zielformulierung darauf, dass dein Ziel in der Gegenwart formuliert, positiv (ohne Vergleiche), realistisch, interessant, individuell und ambitioniert ist. Bei einem größeren Ziel zerlege dein Ziel in Etappen- oder Zwischenziele. Indem du deine kleineren Ziele erreichst und deinen Erfolg genießt, baust du Selbstvertrauen auf und hast mehr Energie, um auch größere Ziele zu erreichen.
Golf Mentaltraining: Die Einstellung macht´s
Du entscheidest schon morgens auf der Bettkante oder wenn du später ins Auto einsteigst, um zum Golfplatz zu fahren, was das für ein Tag heute wird, ob es eben ein großer Tag wird oder ein bescheidener Tag. Ich für mich beginne jeden Tag mit dem Satz: „Ich freue mich auf …“ und ergänze dann Dinge, die ich für heute geplant habe, im Terminkalender stehen. An einem Tag, wo ich zum Golfspielen gehe, wäre das dann zum Beispiel: „Ich freue mich auf´s Golfspielen.“, „Ich freue mich auf meine Flightpartner.“, „Ich freue mich auf die Natur.“. Worte haben Macht – daher können solche Sätze ein gutes Gefühl in dir auslösen. Haltung ist eine Wahl. High-Performance hat ganz viel mit der inneren Einstellung und Haltung zu sich selbst, zum Umfeld und zu seinem Spiel zu tun. Ich kenne keinen Spieler auf dieser Welt, der jedes Mal sein bestes Golf spielt, aber ihre Haltung ist consistent, was meint, dass sie nicht wie folgt denken: Gut gespielt – guter Tag, schlecht gespielt – schlechter Tag oder gut gespielt – guter Mensch, schlecht gespielt – schlechter Mensch, sondern sie bleiben immer optimistisch, glauben an ihre Möglichkeiten, vertrauen sich selbst. Wenn du daran glaubst, dass gute Dinge in deinem Leben passieren werden, dann passieren sie auch.
Dankbarkeit
Sei tagtäglich dankbar für all das, was du hast, für die Möglichkeit Golf zu spielen, für die Gesundheit. Du hast das Geld für den Golfsport, du hast die Zeit dafür. Dankbar zu sein verändert das eigene persönliche Mindset. Die meisten von uns beschäftigen sich mehr mit den Fehlern und den Dingen, die nicht funktionieren, als mit den Glücksmomenten und Dingen, die funktionieren. Du wirst dich besser fühlen, wenn du dich in Dankbarkeit übst (→ Dankbarkeitstagebuch).
Golf Mentaltraining: Nutze deine Vergangenheit
Lege dir ein Buch an, wo du deine Erfolge mindestens einmal die Woche notierst, wo du an Momente denkst, wo du mit großem Selbstvertrauen gespielt hast oder im Alltag unterwegs warst. Du kannst das Ganze noch durch Bilder verstärken, indem du Erfolgsbilder bzw. Bilder von Glücksmomenten sammelst oder du suchst dir symbolische Bilder, die für das stehen, was du an diesem Tag besonderes erlebt hast. Damit es dich mental-emotional stärkt, müssen es keine Bilder aus dem Golfsport sein, sondern es können Erinnerungen sein, die mit positiven Emotionen einhergegangen sind. Und immer dann, wenn du auf dem Golfplatz oder auf der Driving Range von deinem Konto Selbstvertrauen abbuchst, denkst du an die Erfolgsmomente in deinem Leben und baust dich dadurch auf.
Ausflug in die Hirnforschung: Neuroplastizität
„Ein entscheidender Einschnitt in der Hirnforschung war die Entdeckung, dass das Gehirn die Eigenschaft hat, lebenslang bis ins hohe Alter seine neuronalen Strukturen fortlaufend zu verändern. Diese Eigenschaft nennt sich Neuroplastizität oder neuronale Plastizität. Das Prinzip der Neuroplastizität: Lernen ohne Ende. Für die Art und Weise der Veränderungen im Gehirn gilt: Je häufiger wir Nervenverbindungen benutzen, desto mehr stärken wir ihre Effektivität. Lernen wir etwas, vermehren sich die Verbindungen zwischen zwei Nervenzellen. Das geschieht, indem Gene in den Nervenzellen aktiviert werden, die weitere Proteine bilden, um neue Verbindungen zu formen. Sogenannte Neurotransmitter (von altgriech. „neuron“ = Sehne und lat. „transmittere“ = hinüber schicken, übertragen) übertragen an chemischen Synapsen die Erregung von einer Nervenzelle auf eine andere. Wir wissen nun, dass die Gedanken die Struktur unseres Gehirns verändern können, doch wie das genau funktioniert, ist noch nicht vollständig erforscht. Schätzungen zufolge besteht das menschliche Hirn aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen, die über schätzungsweise 100 Billionen Synapsen miteinander verbunden sind. Das ergibt eine schier unermessliche Zahl von Verknüpfungen, die Informationen weiterleiten können. Dieses Potenzial besteht bis in hohe Alter.
Werden neue Nervenzellenverbindungen regelmäßig benutzt, wachsen sie. Stellen Sie sich die Verstärkung von Nervenverbindungen wie das Trainieren eines Muskels vor. Wenn Sie regelmäßig im Fitness-Studio bestimmte Muskelgruppen trainieren, werden sie ausgeprägter und kräftiger. Das Gleiche geschieht mit häufig genutzten Nervenbahnen, sie verstärken sich. Auf diese Weise wird aus einem neuronalen Trampelpfad eine neuronale Autobahn (nach Franz Hütter). Ein Gedanke, eine Überzeugung oder eine Zielformulierung werden also umso mächtiger, je häufiger Sie deren mentalen Pfade beschreiten. Das bedeutet für neue angestrebte Muster, sie häufig abzurufen, um sie zu stärken. Gleichzeitig gilt für alte problematische Muster, die anfangs noch einer neuronalen Autobahn gleichen, sie zu Trampelpfaden verkümmern zu lassen, indem Sie sie nicht mehr abrufen. Wenn wir Muster ändern, ändert sich der neuronale Straßenatlas in unserem Kopf.“
Quelle: Antje Heimsoeth. Chefsache Kopf. Springer Gabler.
Golf Mentaltraining: Fokus auf das Positive
Wenn ich mit Golfern ihre Runden oder Trainingseinheiten analysiere, dann ist es mir immer extrem wichtig, dass wir vor allem die positiven Momente, die guten Schläge herausarbeiten und eben nicht nur die negativen, das, was sehr oft getan wird. Trenne bei den Analysen immer Sache von der Person. Du bist kein schlechter Golfer, nur weil du eine Runde schlecht gespielt hast, sondern analysiere möglichst objektiv, was du hättest besser machen können und setze dir dann auch für die nächsten Trainingseinheiten Trainingsziele. Denk´ immer dran: Fehler sind Helfer und Lernchancen.
Schluss mit Vergleichen
Wie andere Spieler spielen oder einen Wettkampf absolvieren liegt absolut außerhalb deiner Kontrolle. Sich darauf zu fokussieren, was sie tun, und sich mit ihnen zu vergleichen, erzeugt nur Stress und Wettkampfangst.
Ja, du kannst von besseren Spielern lernen. Ich animiere dich ja dazu, dir ein Vorbild oder Vorbilder zu suchen. Allerdings kopiere nie komplett das Spiel eines besseren Spielers, sondern hole dir Ideen und Impulse. Dein größter Gegner auf dem Golfplatz bist du selbst, und nicht dein Flightpartner. Gib immer dein Bestes. Und wenn du immer dein Bestes gibst, kommen auch Siege und Top Ergebnisse und dein Score wird deinen Erwartungen entsprechen. Denk´ daran, Golf spielen ist ein Prozess.
Schlaf
Ausreichend Schlaf ist eins der wichtigsten Dinge in unserem Leben. Schlaf sollte immer Priorität Nr. 1 in deinem Leben haben, denn nur, wenn du ausreichend schläfst, kannst du konzentriert sehr gutes Golf spielen. Ausreichend und guter Schlaf hat Auswirkungen auf deine Stimmung und auf deine Performance. Menschen, die mir sagen, dass sie mit vier bis fünf Stunden Schlaf auskommen – das ist Matchogerede. Zu wenig schlafen stresst. Mindestens sieben Stunden Schlaf ist ideal, um sich frisch, glücklich und ausgeruht zu fühlen.
Ernährung
Ich bin kein Ernährungscoach. Suche dir jemanden, der sich gerade in puncto Ernährung für Golfer sehr gut auskennt und kläre für dich, was du an Getränken und Essen im Golfbag dabei haben solltest, um bestmöglich versorgt zu sein. Ich esse bis zu zwei Stunden vor dem Start eines Golfturniers, später nicht mehr, und schon gar nicht Wiener Schnitzel und Pommes. Ich habe im Bag auf jeden Fall Nüsse, Bananen, Trockenfutter oder Studentenfutter und ausreichend zu trinken, am besten in Deutschland Wasser aus dem Wasserhahn. Die Wasserflasche kannst du auf der Runde immer mal wieder auffüllen, denn an der einen oder anderen Stelle findest du sicher einen Wasserhahn. Ich kenne keinen Menschen, der 18 Löcher gehen kann, ohne etwas zu essen und zu trinken und dabei in seiner Leistung konstant zu bleiben.
Üben, üben, üben
Suche dir noch einen Ausgleich zum Golfsport, zum Beispiel Radfahren, Schwimmen, Yoga oder Joggen. Es wird dir helfen dich besser zu fühlen, vor allem an Tagen, wo es auf dem Golfplatz so gar nicht klappen möchte.
Wenn Sie mehr über effektive Mentaltechniken erfahren wollen, dann kommen Sie doch in mein Seminar „Golf mental“.
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Schönes Spiel!
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