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Umfeldmanagement

Umfeldmanagement - Sportmentaltraining - Antje Heimsoeth

Ein positives Umfeld bietet Ruhe, Stabilität, Sicherheit und Verlässlichkeit

Hartes Training, monatelange Vorbereitungen und alles nur für den großen Traum: Ein Sieg bei einem großen Rennen! Die meisten Sportler träumen seit Kindertagen davon. Und wenn sie dann auf dem Treppchen stehen und ihre Medaille umgehängt bekommen, dann wird der Erfolg in erster Linie an einer optimalen konditionellen, taktischen und technischen Trainingsvorbereitung festgemacht. „ICH habe es geschafft!“ Der „Einzelkämpfer-Modus“ – das Bewusstsein, dass der sportliche Erfolg nur von mir alleine, von meinen persönlichen Leistungen abhängt, ist weit verbreitet. Doch es gibt noch einen ganz wichtigen Faktor, ohne den ein Erfolg kaum möglich ist: ein funktionierendes sportliches, privates und berufliches Umfeld.

Die Umwelt formt den Sportler
Denn das Denken, Fühlen, Handeln und Verhalten eines Sportlers wird durch die Umwelt geformt, in der er sich auf den Wettkampf vorbereitet. In sportlicher Hinsicht können das Trainer und Co-Trainer, Vereins- und Mannschaftskameraden, Physiotherapeuten, Ärzte und Athletiktrainer sein. Aber auch das private (Partner, Familie, Freunde und Bekannte) und berufliche (Arbeitskollegen, Vorgesetzte, Kunden und Geschäftspartner) Umfeld spielt eine ganz wichtige Rolle. Viele unterschiedliche Einflüsse, Erwartungen, Ansprüche, Forderungen und Rückmeldungen aus dem Umfeld formen die Persönlichkeit des Sportlers. 

Das private Umfeld ist ein Hauptfaktor für den sportlichen Erfolg
Für viele Sportler ist das private Umfeld sogar einer der Hauptfaktoren für den Erfolg. Wenn es im privaten Umfeld Probleme gibt, dann beeinflusst das auch die Realisierung der sportlichen Ziele. Ständige Auseinandersetzungen mit dem Partner, familiäre Spannungen im Elternhaus, ein krankes Kind zuhause oder auch berufliche Unsicherheiten – die negativen Faktoren sind meist so groß, dass sie entscheidend von der notwendigen 100-prozentigen Fokussierung auf das sportliche Ziel ablenken. Selbst wenn versucht wird, die Umstände zu verdrängen, werden sie den Sportler wieder einholen, weil sie im Unterbewusstsein sein Fühlen und Denken beeinflussen und auf diesem Weg auch sein Handeln und Verhalten. Private Probleme wirken sich damit immer auch auf die sportliche Leistungsfähigkeit aus.

Ein intaktes Umfeld bietet Halt
Ein intaktes, privates Umfeld dagegen vermittelt dem Sportler die Ruhe, Stabilität, Sicherheit und Verlässlichkeit, die er für die Fokussierung auf den sportlichen Erfolg unbedingt braucht. Für den ehemaligen Radextremsportler Wolfgang Mader ist dieser Rückhalt immer ganz besonders wichtig gewesen: „Das private Umfeld ist der absolute Hauptfaktor für alle meine Erfolge in meinem bisherigen Leben; egal ob sportlich, in der Ausbildung, im Beruf oder sonst wo. Steht die Familie nicht zu 100 % hinter dir, gehst du mit einem derart starken negativen Energie- und Ablenkungsfaktor ins Rennen um den Erfolg, der kaum bewältigbar ist. Es leidet dann meist entweder das Erreichen des Zieles oder die Familie oder die Gesundheit. Erfolg ist immer ein ideales Zusammenspiel aller dich begleitenden und damit beeinflussenden Faktoren auf dem Weg zum Erfolg.“ (Heimsoeth, Sportmentaltraining, S. 92)
Während im Rahmen eines Wettkampfs nur ein Teil der Bedingungen im Einflussbereich des Sportlers liegen, bietet ein intaktes, privates Umfeld eine feste Konstante, einen Anker, der Halt gibt. Das Umfeld stärkt den Rücken, gibt Geborgenheit und sorgt für Bodenständigkeit. Denn die Erwartungen des privaten Umfelds an die sportlichen Leistungen sind anders als die des sportlichen Umfelds und zeigen noch einmal ganz andere Sichtweisen. Anders als im sportlichen oder beruflichen Umfeld steht nicht die sportliche oder berufliche Leistung im Mittelpunkt, sondern unabhängig davon der Stellenwert des Menschen hinter dem Sportler. Besonders nach Niederlagen bietet daher das private Umfeld Zuspruch, Ermutigung und Bestätigung, woraus wieder neue Kraft geschöpft werden kann.

Selbstvertrauen lässt keinen Raum für Misserfolge
Aus der Gehirnforschung ist bekannt, dass Spaß / Freude, Selbstvertrauen und soziale Kontakte, also das Umfeld, drei wichtige Säulen im Leben sind. Ein funktionierendes Umfeld gibt Kraft, Selbstvertrauen und stärkt das eigene Selbstwertgefühl. Je besser Sie sich ihres Selbstwertes bewusst sind, desto weniger geraten sie in stressigen und schwierigen Situationen unter Druck. Denn sie wissen, sie können sich auf sich verlassen! Selbstvertrauen räumt Zweifel aus. Wer über genügend Selbstvertrauen verfügt, hat keine Angst vor sportlichen Misserfolgen, sondern weiß, dass sie Lernerfahrungen sind und ist sich seiner persönlichen Stärken viel mehr bewusst.

„Dreamteam“ für ein positives Umfeld
Daher ist es umso wichtiger, die richtigen Unterstützer zu finden. Allerdings ist es nicht immer einfach, denn Menschen, die uns bei der Erreichung unserer Ziele unterstützen können, sind für uns nicht immer einfach zu ertragen – sie fordern uns und sind gelegentlich unbequem. Sie richten unseren Blickwinkel auf Dinge, die wir selber nicht sehen können oder möchten und konfrontieren uns mit unseren Defiziten. Diese Unterstützer sind aber für unsere Weiterentwicklung extrem wichtig, da sie uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellen.
„Wir brauchen ein Dreamteam von Menschen um uns herum, die uns und unserem System Stabilität geben.“ (Oliver Kahn, 2010, S.237)

Für ein gewinnbringendes Umfeldfeldmanagement ist es daher sehr wichtig, sich ein positives Umfeld zu schaffen! Neben Partnern, Kindern und guten Freunden können im sportlichen Bereich natürlich auch die Trainingskameraden, ein sportlicher Förderer oder auch der Physiotherapeut dazu zählen. Wichtig ist aber: Ich muss mich auch mit der Denkweise meines Umfelds identifizieren können, sonst laufe ich Gefahr ausgeschlossen zu werden. Ich werde sonst die Herausforderungen, die mein Umfeld an mich stellt, nicht mehr akzeptieren und kann mich nicht weiterentwickeln. Manchmal erfordert das, auch wenn es schwerfällt, dass der Sportler sein Umfeld wechseln sollte. Wer ein klares Ziel vor Augen hat, braucht dann die Veränderung seines Umfelds, um nicht stehenzubleiben und zu scheitern.

DANKE! sagen
Wer sich aber bereits ein funktionierendes, positives Umfeld aufgebaut hat, darf etwas auf keinen Fall vergessen: DANKE! sagen. Heben Sie ganz bewusst die Leistung ihres Unterstützerteams hervor und bieten ihm eine Bühne, auf der auch seine Leistungen gewürdigt werden. Dann können Sie sich der Unterstützung auch in der Zukunft gewiss sein.

Verwendete Literatur:
Heimsoeth, A. (2015): Chefsache Kopf. Mit mentaler und emotionaler Stärke zu mehr Führungskompetenz. Heidelberg: Springer Gabler.
Heimsoeth, A. (2015): Sportmentaltraining. Mit einem Vorwort von Oliver Kahn. Verlag Pietsch.
Kahn, O. (2010):  Ich. Erfolg kommt von innen. Goldmann Verlag.

©Antje Heimsoeth

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