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Ängste und Unsicherheiten in der Führung
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Ängste und Unsicherheiten in der Führung
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Ängste und Unsicherheit in der Führung

Ängste und Unsicherheit in der Führung

„Es war eine sehr schwierige Zeit, eine Belastung, die dann auch zu psychosomatischen Problemen führte. Zum Beispiel in Form von Beklemmungen, plötzlichen Herzklopfen, Angstzuständen bis hin zu Panikattacken. Die Herausforderung als Manager besteht darin, dass man das sozusagen bei laufenden Motoren in den Griff bekommen muss. Ich musste Vorstandsitzungen leiten, ohne mir etwas anmerken zu lassen.“ Hartmut Ostrowski, ehemaliges Vorstandsmitglied des Bertelsmannimperiums mit mehr als 100.000 Mitarbeitern, im Wirtschaftsmagazin „brand eins“

Führungskräfte haben heute mehr denn je mit Ängsten, Befürchtungen und schwierigen Gefühlen zu kämpfen. Angst und Unsicherheit sind gerade in Krisenzeiten weit verreitet, werden aber meist im Business geleugnet, unterdrückt oder nicht wahrgenommen.

Obwohl viele Führungskräfte als Leuchttürme des Selbstvertrauens und der Überzeugung auftreten, ist ihr Inneres genauso manchmal von Ambivalenzen, Unsicherheit, Angst und Selbstzweifeln durchzogen. Die Angst bringt eine Fülle von widersprüchlichen Gefühlen und Emotionen mit sich. 

Wenn man seine Ängste erkennt und sie als das anerkennt, was sie sind, kann jede Führungskraft ein produktives Ergebnis erzielen. Bevor Führungskräfte sich ihren Ängsten stellen können, müssen sie erkennen, welche Bereiche ihres Lebens von Angst und Furcht durchdrungen sind.

Der Angst in die Augen schauen

Den Ängsten muss man sich stellen, um voranzukommen, sonst wird die Energie vergeudet wie ein Reifen, der sich im Schlamm dreht.

Angst vor dem Scheitern: Die stärksten, intelligentesten und selbstbewusstesten Führungskräfte fürchten das Scheitern. Egal, ob man ein neues Projekt beginnt oder das laufende erfolgreich abschließt, die Schwierigkeit besteht darin, dem nagenden Gefühl des Scheiterns zu entkommen. Die Angst vor dem Scheitern führt dazu, dass man den anderen sagt, man erwarte nicht, dass man Erfolg hat.

Angst isoliert zu werden, aus dem Team, aus dem Unternehmen oder der Organisation herausgedrängt zu werden: Ein „Ableger“ dieser Angst ist die Angst, nicht beliebt zu sein, nicht gemocht zu werden und abgelehnt zu werden. Unreflektiert verschlimmert sich die Angst vor Ablehnung im Laufe der Zeit und überträgt sich allmählich auf alle Bereiche des Lebens. Sie befürchten, dass die Menschen das Interesse an ihnen verlieren und Sie diejenigen enttäuschen, deren Meinung Sie schätzen.

Angst vor Kritik: Diese Art von Angst konzentriert sich darauf, was andere Menschen über Sie denken, und hindert Sie daran, die Zukunft zu verfolgen, die Sie sich wünschen. Die Angst davor, dass andere Ihnen sagen, was Sie nicht können oder nicht tun sollten und was Sie nicht erreichen können, wird sich still und schnell verfestigen, wenn sie unreflektiert bleibt.

Die Angst, einen Fehler zu machen: Wenn wir Angst haben, voranzukommen, und Angst haben, auf dem Weg dorthin Fehler zu machen, verpassen wir viele große Chancen.

Weiterlesen: Fehlerkultur: Fail for Future – Warum die Entwicklung einer modernen Fehlerkultur für Unternehmen von großer Bedeutung ist

Lösungen für diese Ängste

Angst vor dem Versagen? Rocky Balboa, der boxende Filmheld der Achtziger Jahre, bringt einen entscheidenden Aspekt im Gespräch mit seinem Sohn auf den Punkt: „Die Welt ist oft ein gemeiner und hässlicher Ort. Und es ist mir egal, wie stark du bist. Sie wird dich in die Knie zwingen und dich zermalmen, wenn du es zulässt. Du und ich – und auch sonst keiner – kann so hart zuschlagen wie das Leben. Aber der Punkt ist nicht der, wie hart einer zuschlagen kann. Es zählt bloß, wie viele Schläge er einstecken kann, und ob er trotzdem weitermacht. Wie viel man einstecken kann und trotzdem weitermacht. Nur so gewinnt man!“

Angst vor Kritik?
Es gibt nur einen Weg, um Kritik zu vermeiden: Nichts tun, nichts sagen, nichts sein. Aristoteles

Wenn Sie sich nicht wertgeschätzt fühlen, fragen Sie sich: Sind Sie sich bewusst darüber, was Ihren Wert als Mensch ausmacht? Und welche Werte Ihnen persönlich wichtig sind? Für welche Werte Sie einstehen? Wie gehen Sie mit sich um? Welche Stärken an Ihnen lieben Sie? Angst vor Kritik?

Weiterlesen: Tipps für mehr Selbstwertschätzung

Angst, einen Fehler zu machen? Wahre Führungskräfte gehen bereits davon aus, dass andere Fehler machen werden.

Spitzensportler analysieren ihre Wettkämpfe akribisch. Der Ex-Handballnationaltrainer Heiner Brand sagt zu dem Umgang seiner Mannschaft mit der Vorrundenniederlage während der WM 2007: „Auf dem Spielfeld ist eine solche umfassende Diagnose kaum möglich, weil hier die Anspannung und die Konzentration auf die nächste Aktion viel zu groß sind. Die Spieler erkannten im Rückblick klar, welche gravierenden Fehler sie begangen hatten, und gingen schonungslos mit sich selbst ins Gericht. Sie waren erschrocken, zogen aber nicht den Kopf ein. Stattdessen wurde die Niederlage gegen Polen in der Vorrunde zum Ausgangspunkt für eine sehr positive Entwicklung mit den folgenden Siegen, bei denen die Deutschen einen völlig anderen, absolut erfolgsorientierten Handball zeigten.“ (Brand, H., Löhr, J. Projekt Gold: Wege zur Höchstleistung – Spitzensport als Erfolgsmodell, 2008, S. 286). Wenn es Ihnen gelingt, Ihre Fehler und die Fehler Ihrer Mitarbeiter anzuerkennen und sachlich auszuwerten, können Sie den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen. Unternehmerisches Handeln bedeutet, aus jedem kleinen oder großen Fehler zu lernen und daraus Gewinn zu schlagen. Nehmen Sie sich Zeit für eine schriftliche Analyse – das hilft, Dinge klarer zu erkennen.

Weiterlesen: Fehler, der ungeliebte Mentor des Erfolgs

Jede dieser Ängste hat letztlich mit mangelndem Vertrauen zu tun. Vielleicht hilft das folgende Gedicht von Marianne Williamson:

“Our deepest fear is not that we are inadequate.

Our deepest fear is that we are powerful beyond measure.

It is our light, not our darkness, that most frightens us.

We ask ourselves, who am I to be brilliant, gorgeous, talented, fabulous?

Actually, who are you not to be?

You are a child of God.

Your playing small does not save the world.

There is nothing enlightened about shrinking so that other people won´t feel insecure around you.

We are all meant to shine, as children do.

We were born to make manifest the glory if God that is within us.

It´s not just in some of us; it´s in everyone.

And as we let our own light shine, we unconsciously give other people permission to do the same.

As we are liberated from our own fear, our presence automatically liberates others.”

Marianne Williamson, aus: “A Return To Love: Reflections on the Principles of A Course in Miracles”, Harper Collins, 1992


 

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Wie kann eine Führungskraft am besten mit ihren eigenen emotionalen Problemen bei der Arbeit umgehen? 

Selbstreflexion

Bei langen Arbeitszeiten mit vielen hintereinander geschalteten Zoom-Anrufen und Meetings kann es schwierig sein, die Zeit zu finden, in sich zu gehen und sich zu reflektieren.

  • Verfolgen Sie Ihre Gefühle mit einer Skalierung von 1 – 10 („Temperatur-Check“) – einmal pro Woche rückblickend, besser noch täglich.
  • Nehmen Sie sich Zeit, um über Ihre Gefühle zu schreiben oder zu sprechen. Dies kann in Form von Tagebüchern geschehen, in Form von Briefen oder emails an einen Freund (ob Sie diese nun abschicken oder nicht) oder in Form von Gesprächen mit einem Menschen, dem ich vertraue und der mich wertschätzt oder einem Business Coach.

Was weiter?

  • Fokus auf das Hier und Jetzt
  • Perspektivenwechsel: Ändern Sie die Perspektive
  • Bereiten sie sich auf wichtige Termine sehr gut vor
  • Fokus auf Lösungen statt auf Probleme
  • Bilden Sie persönliche Netzwerke – diese geben Sicherheit
  • Suchen Sie sich Vorbilder
  • Suchen Sie sich Ermutiger und Unterstützer (Support Team)
  • Delegieren Sie Verantwortung
  • Besuchen Sie ein Präsentationstraining oder Coaching
  • Sorgen sie für Interessen außerhalb des Jobs. Gehen Sie Hobbies außerhalb der Arbeit nach.
  • Nehmen Sie sich Zeit zum Auftanken und Entspannen. Die Forschung zeigt, dass eine Auszeit von der Arbeit den Stress reduziert und das Wohlbefinden fördert. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Mitmenschen zu zeigen, dass Sie Pausen einlegen, Ihre Abende freihalten und Ihre Urlaubstage zur Regeneration nutzen.
  • Stärken sie ihre Stresskompetenz & Resilienz.
  • Lernen Sie stolz auf die eigenen Leistung zu sein.
  • Führen Sie ein Erfolgstagebuch
  • Keiner ist perfekt. Wenn Sie nicht stolz darauf sind, wie Sie mit einem negativen Gefühl oder einer schwierigen Situation umgegangen sind, sollten Sie auch das offen sagen.

© Antje Heimsoeth

Über die Autorin: Antje Heimsoeth
Ihre berufliche Laufbahn begann Sie als Geodätin. Heute gehört Sie als Expertin für Mentale Stärke, Motivation, Leadership, Mentale Gesundheit, Selbstführung und Spitzenleistungen und 13-fache Buchautorin zu den bekanntesten Mental Coaches im deutschsprachigen Raum. Sie wurde als „Vortragsrednerin des Jahres 2014“ und 2021 ausgezeichnet. Bei Managern und Medien gilt sie als „renommierteste Motivationstrainerin Deutschlands“ (FOCUS).  Gastrednerin an Universitäten. Ende 2019 wurde sie zum Senat der Wirtschaft berufen und so Teil eines exklusiven Kreises von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.

Weltweit tätig.

Führungskräfte Coaching mit Antje Heimsoeth

 

 

 

1 Comment

  1. Danke für die guten und zielführenden Anregungen

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