Die Ausstrahlung verbessern – wie man sympathisch wirkt
18. November 2019Golf Mental: Turnierrituale
2. Dezember 2019Fehlende Wertschätzung am Arbeitsplatz
Letze Woche habe ich wieder das Training „Gesund führen“ Inhouse gehalten. Da waren unter anderem Wertschätzung, Lob, Anerkennung, die fehlende Wertschätzung am Arbeitsplatz wichtige Themen und Seminarinhalte, denn aus fehlender Wertschätzung am Arbeitsplatz resultieren innere Kündigungen, Demotivation, Unsicherheit, Jobfrust, Fluktuation, Burnout, Depression, Ängste, Stresssymptome, Erschöpfungssymptome, emotionale Erschöpfung, Unzufriedenheit, längere Fehlzeiten, Zweifel, Unlust und sinkende Leistungsbereitschaft.
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Die für mich wichtigsten Inhalte im Training „Gesund führen“ sind die Themen Beziehungen und Accomplishment – Erfolge feiern. Ich habe in meiner zertifizierten Weiterbildung „Positive Leadership“ gelernt, dass es eine Korrelation zwischen Accomplishment – Erfolge feiern – und Burnout gibt.
Darüber hinaus ist der Mensch „Droge“ Nr. 1 für den Menschen. Thema Motivation. Ich arbeite beim Thema Motivation gerne mit dem Motivationshaus, in dessen Fundament die Beziehungen stehen, Beziehungen im Job und in meinem Leben außerhalb der Arbeit.
Was ist Lob?
Ein Beispiel für Lob ist: „Das hast du gut gemacht.“ Kann ich etwas daraus lernen? Nein. Denn was genau habe ich gut gemacht? Was muss ich beim nächsten Mal mehr tun, damit es wieder gut wird. Lob kann auch schnell mal zur Floskel werden. Wenn jemand nach einem Vortrag zu mir kommt und sagt: „Das war ein toller Vortrag.“, dann sage ich natürlich „Danke“ (und das meine ich auch so). Oftmals bin ich neugierig und frage: „Was genau hat Ihnen denn gut gefallen?“ Auf diese Frage bekomme ich oftmals keine Antwort. Dann weiß ich nicht, war das Kompliment eine Floskel oder wirklich wahrlich so gemeint. Noch „gefährlicher“ wird es, wenn jemand sagt: „Toll gemacht … und könnte ich die PowerPoint haben?“ Dann wird das Lob in Verbindung mit einem Wunsch oder einer Forderung geäußert. Dann fragt sich der, der das Lob bekommen hat, schon mal: War es jetzt ein Lob oder verfolgte der, der das Lob geäußert hat, eine Absicht? Lob in Verbindung mit Absicht ist dann schnell gefühlt kein Lob mehr.
Was ist Anerkennung?
Wo ist jetzt der Unterschied zum Lob?
Beispiel für Anerkennung: „Mich fasziniert Deine rasche Auffassungsgabe. Ich weiß, dass Du in der vergangenen Woche kaum Zeit hattest, Dich mit der umfangreichen Systemdokumentation unseres Lieferanten vertraut zu machen. Dennoch hast Du gestern, obwohl Du Neuling in unserer Branche bist, ganz entscheidend dazu beigetragen, die komplexen, notwendigen Anpassungen zu definieren. Ohne Dich hätten wir kaum das gewünschte Ergebnis erzielt und vermutlich Ressourcen verschwendet.“(Quelle: karriere.blog) Ich mache das Gesagte konkret fest an einer Leistung, an etwas, das ich beobachtet oder gehört habe. Anerkennung ist ein wertvolles Feedback.
Wenn ich mag, kann ich noch eine offene Frage, die echtes Interesse bekundet, an das Feedback dranhängen.
„Es ist viel einfacher, Kritik zu üben, als etwas anzuerkennen.“
Benjamin Disraeli (1804 bis 1881; ab 1876 Earl of Beaconsfield), britischer Staatsmann und Schriftsteller
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Was ist denn nun eigentlich Wertschätzung? Aus welchen Gründen ist Wertschätzung so wichtig?
Ich schätze den Menschen. „Wertschätzung bezeichnet die positive Bewertung eines anderen Menschen. Sie gründet auf eine innere allgemeine Haltung anderen gegenüber. Wertschätzung betrifft einen Menschen als Ganzes, sein Wesen. Sie ist eher unabhängig von Taten oder Leistung, auch wenn solche die subjektive Einschätzung über eine Person und damit die Wertschätzung beeinflussen.
Wertschätzung ist verbunden mit Respekt, Wohlwollen und drückt sich aus in Zugewandtheit, Interesse, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit.“ (Quelle: wikipedia)
Ich schätze den Menschen, unabhängig von Leistung. Und nicht, was mir Kinder oft im (Sport-)Coaching erzählen: „Nur wenn ich am Wochenende ein Tor geschossen habe, dann ist Papa glücklich und zufrieden.“ Lieben Sie Ihr Kind unabhängig davon, welche Noten das Kind schreibt oder wie viele Tore es schießt.
Unabhängig davon, ob die Präsentation immer perfekt ist und jede Präsentation zum Verkaufserfolg führt, werde ich als Mitarbeiter geschätzt.
Wertschätzender und respektvoller Umgang sind die Basis für jede gute Beziehung, ob privat oder beruflich.
Dazu gehört auch „Danke“ zu sagen. Beispiel: „Danke, Herr Müller, für Ihren Einsatz in den letzten Monaten.“ Wie geht es einem, wenn man Worte wie diese hört? Sind dann nicht schnell die vielen Überstunden der letzten Wochen vergessen, wenn man nach Beendigung eines Projekts eine solche Anerkennung seines Engagements erfährt? Für die Motivation, für die psychische Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist Wertschätzung essentiell, davon abgesehen, dass sie auch die Kreativität und die Identifikation mit dem Unternehmen erhöht.
Wertschätzung zeigt sich auch nonverbal. Beispiel: Mitarbeiter erzählen mir öfters, dass der Chef sie etwas fragt und schaut während der Antwort zum Fenster raus, ins Handy oder auf den Bildschirm. Das hat dann mit Wertschätzung, Höflichkeit und Respekt wenig zu tun. Auch die Einhaltung der Distanzzone, während ich mit jemandem spreche, hat einen Einfluss darauf. Wenn mir jemand zu nahe kommt, mich ungefragt an der Schulter anfasst, sich vor mir auf“baut“, vor allem dann, wenn er auch noch deutlich größer ist als ich selbst, dann hat das im Konfliktgespräch, im Kritikgespräch eine Auswirkung auf de Verlauf des Gesprächs.
Veränderung ist ein Prozess
Thema im Seminar „Gesundes Führen“, das seitens einer Teilnehmerin eingebracht wurde, war auch im Seminar zu Recht: Vorsicht, Mitarbeiter bekommen schnell mit: Chef/Chefin, Führungskraft war mal wieder auf einem Führungskräfteseminar oder in dem Fall auf einem Seminar „Gesund führen“, jetzt gibt es für die nächsten beiden Wochen Wertschätzung und Anerkennung und dann ist es wieder vorbei.
Und, liebe Mitarbeiter, kein Mensch verändert sich durch 2 Tage Training, sondern Veränderung im Verhalten braucht Wochen, Monate, bis zu einem halben Jahr oder auch länger, je nachdem um was es sich handelt. Wichtig ist, dass man die Veränderung selber wirklich will, dass man die Einsicht hat und vor allem, dass man eine Entscheidung trifft. Man entscheidet für sich, dass man hier konkret etwas ändert, und zwar ab sofort. Denn wenn es innerlich nie zu dieser klaren Entscheidung kommt, dann wird es wahrscheinlich nichts mit der angestrebten Veränderung.
Erwartungen klären
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, immer wieder Erwartungen, Sichtweisen, Meinungen, Standpunkte, Erfahrungen, Wissensstände usw. abzugleichen, denn nichts ist gefährlicher als zu halluzinieren, dass der andere weiß, was ich unter Nominalisierungen wie Erfolg, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Respekt, Wertschätzung usw. verstehe. Ich hinterfrage heute jede Nominalisierung (Hauptwortbildung) und lass mir mindestens zwei bis drei Beispiele dafür geben, was mein Gegenüber unter einer Nominalisierung wie Respekt, Pünktlichkeit, Vertrauen, Zeit für mich, Zeit für andere usw. versteht. Ich glaube, dass ganz viele Missverständnisse dadurch entstehen, dass wir davon ausgehen zu wissen, was der andere meint oder unter einem Begriff versteht.
Mir ist natürlich bewusst, dass eine Führungskraft sich immer in einer Sandwich-Position zwischen Oben und Unten befindet und diese in eine Unternehmensstruktur eingebunden ist und daher oftmals deutlich weniger verändern können als Mitarbeiter sich das wünschen.
Wertschätzung beginnt bei sich selbst
Wie gehe ich als Führungskraft wertschätzend mit kritischen, herausfordernden Situationen um? Wie agiere ich unter Druck? Wie groß ist meine Entspannungsfähigkeit? Wie gehe ich mit einem Tag um, an dem ich mit dem falschen Fuß aus dem Bett gestiegen bin? Auch das kann passieren. Ich laufe an einem solchen Tag nicht als Vorbild durch die Gänge. Wie gehe ich am besten mit einer solchen Situation um?
Wertschätzung beginnt immer bei einem selbst. Wenn ich mich selbst nicht wertschätze, mich morgens vor den Spiegel stelle und mir selber ein paar Watschen verpasse, mich selber abwerte im Sinne von „Wie schaust denn du heute Morgen aus, die Ränder unter den Augen, diese trockene Haut und die dünnen Haare. Und schau mal hier, du hast ein paar Kilos zu viel. Mensch, wie schaust denn du aus?“ Wenn ich mich selber ständig abwerte, wenn ich meine eigenen Leistungen nicht anerkenne, dann fällt es einem auch schwer andere Menschen wertzuschätzen. Man nehme die rechte Hand und führe sie zur linken Schulter und gebe sich selbst die nötige Anerkennung für Geleistetes. Ich möchte niemandem die Macht über mich geben frei nach dem Motto: Heute Anerkennung, Lob bekommen, guter Tag. Heute keine Anerkennung erfahren, schlechter Tag. Ja, wir brauchen alle Anerkennung, unabhängig davon wie stark die eigene Selbstwertschätzung gelingt und doch wird es insgesamt deutlich entspannter, wenn man sich selbst eben wertschätzt und Geleistetes du seine Erfolg anerkennt.
Hier ist es hilfreich ein Seminar zu besuchen oder sich einen Mental Coach zu gönnen, oder zumindest einen guten Freund, der einen wertschätzt, und darüber zu reden (Fremdwahrnehmung). Wir haben oft unsere eigene „Brille“ auf, sind betriebsblind geworden, erkennen Zusammenhänge und Lösungen nicht. Da hilft dann der Blick von außen. Ein Business Mental Coach kann auch helfen, dass man an seinem Selbstwert, Selbstvertrauen, Selbstachtung arbeitet.
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Denken Sie dran, geben Sie sich jeden Tag selbst Anerkennung und Wertschätzung.
Hat dir der Podcast bzw. Blogartikel gefallen, freue ich mich, wenn du diesen an andere weiterempfiehlst. Ich freue mich auch, wenn du einen positiven Kommentar unter den Podcast schreibst, denn das hat ja auch etwas mit Wertschätzung zu tun. Denke immer dran, dieser Podcast ist ein Geschenk. Es ist jetzt Samstag, meine freie Zeit, wo ich meine Gedanken für euch hier zusammenfasse und an euch weitergebe. Für mich ist einfach das größte Lob, wenn das, was ich hier alles einspreche, in meinen Blogs festhalte, auf Facebook, Xing, LinkedIn, Twitter, Instagram geteilt wird.
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© Deine Antje Heimsoeth