Inspiration
28. Februar 2015Der Anteil des Umfelds am Erfolg und ein Danke an Sie
13. März 2015Weltfrauentag
Ich bin eine Frau – na und?
Heute ist Weltfrauentag. Die Frauenrechte und damit auch die Gleichberechtigung stehen am 8. März im Mittelpunkt. Doch wie ist es 100 Jahre nach Einführung des Weltfrauentags tatsächlich um die Situation der Frauen mit Blick auf die Arbeitswelt bestellt? Deutschland hat seit drei Legislaturperioden eine Frau an der Spitze der Regierung, doch im Top-Management der deutschen Wirtschaft herrscht noch immer ein bescheidener Frauenanteil von etwa 15 Prozent. Zwar soll ab 2016 knapp ein Drittel der Aufsichtsratsposten in 108 börsennotierten Unternehmen von Frauen besetzt sein, doch was nützt uns die Frauenquote wirklich? Ist es hilfreich für das persönliche Ansehen einer weiblichen Führungskraft, wenn sie als „Quotenfrau“ in die Chefetage einzieht? Ich denke, dass Frauen jetzt noch mehr beweisen müssen, dass sie fachlich kompetent und nicht allein aufgrund der Quotenregelung an die Spitze gelangen.
Die Quote kann letztlich nur dazu dienen, das Bewusstsein in Deutschlands Vorstandsetagen auf das weibliche Potenzial in Unternehmen zu lenken. Was kann Frauen dabei helfen, ihren teils belächelten Status als „Quotenfrau“ ad acta zu legen und ihre Existenzberechtigung konsequent durch Können und Leistung zu untermauern? Authentizität, Willenskraft, ein gesundes Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein, Disziplin, Durchhaltevermögen und Mut. Das sind Ingredienzen des Erfolgs, der erfolgreiche Menschen eint – egal, ob Mann oder Frau. Um an der Spitze zu bestehen und Anerkennung zu finden, müssen Frauen mehr Siegermentalität und Souveränität entwickeln. Männer spielen unter Vorstandskollegen gern ihre Stärken aus, weibliche Führungskräfte hingegen richten ihren Fokus eher auf eigene Schwächen und werten sich selbst ab. Während männliche Kollegen (fast) jeden Erfolg gebührend feiern, suchen Frauen für ihre Erfolge häufig Begründungen im Umfeld, statt sie sich selbst zuzuschreiben. Zu oft, so scheint es, sind sie sich selbst nicht sicher, ob ihnen ein Platz in der Führungsriege zusteht.
Wir Frauen haben sehr oft mehr Selbstzweifel als Männer. Wir dürfen Selbstliebe, Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen lernen. Wir wollen gemocht werden – fangen wir also bei uns selbst an und sind uns selbst die beste Freundin. Und, liebe Frauen, steht zu dem, was ihr seid und „tarnt“ euch nicht permanent in Hosenanzügen, um in einer männerdominierten Umgebung akzeptiert zu werden. Authentizität bedeutet auch, zu seiner weiblichen Seite zu stehen. Wir sind anders, aber nicht schlechter. Im Gegenteil: Studien belegen mittlerweile, dass Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil erheblich bessere Ergebnisse sowie eine höhere Rentabilität erreichen. Weibliche Führungskräfte haben einen anderen Stil als Männer, sie lassen z.B. mehr Emotionen in Teams und Meetings zu. Gut so, denn damit geben sie der Führungskultur neue Impulse und tragen zur Vielfalt der Perspektiven im oberen Management bei. Und davon kann die deutsche Unternehmens- und Führungskultur nur profitieren. Dann wird die Quote hoffentlich nicht erst in 100 Jahren ein unnötiges Instrument sein, um für mehr Gleichberechtigung in den Chefetagen zu sorgen.