Podcast: Redner werden I Was kostet Sie Glaubwürdigkeit
17. Februar 2020Podcast: Mitarbeitermotivation – So funktioniert sie!
2. März 2020Golf Mental: Durch Achtsamkeit zum besseren Golfspieler
In der Gegenwart zu sein ist im Golf so wichtig. Es ermöglicht Ihnen den Zugriff auf Ihre besten Fähigkeiten und Stärken. Die Herausforderung, die wir heute haben, ist, dass niemand mehr wirklich präsent ist – wir lassen uns ständig von unseren Handys ablenken, und das hilft uns auf dem Golfplatz überhaupt nicht weiter.
Im Hier und Jetzt sein
Fokussiere dich. Denke in der Gegenwart. Lebe/spiele im Hier und Jetzt, nicht in der Vergangenheit oder Zukunft. Wenn du einem verlorenen Ball nachtrauerst, über „wenn“ und „aber“, „was passiert, wenn“ grübelst, an den möglichen Score und den Gewinn des Turniers denkst, zu lange Erfolgserlebnissen nachhängst, an die Leute hinter dir, an einen Termin im Büro oder an Unerledigtes denkst, läufst du Gefahr, deine Konzentration zu verlieren, deine Potentiale zu blockieren, Fehler zu machen, im Turnier abzufallen und Schläge zu verlieren. Wenn du Angst hast, bist du gedanklich in der Zukunft oder du befürchtest, dass deine Vergangenheit wieder zur Gegenwart werden könnte. Wenn es dir allerdings gelingt, im Hier und Jetzt zu bleiben, reduzieren sich deine „Horror“phantasien und deine Ängstlichkeit beträchtlich und du empfindest keine Angst, zum Beispiel vor Versagen, mehr.
Tue, was du tust! Dieser Satz aus dem Chinesischen birgt das ganze Geheimnis aller Konzentrationsübungen. Tue das, was du gerade tust. Keine Unterbrechungen durch Störungen wie bimmelnde Handys oder Gespräche mit dem Handy auf dem Golfplatz.
Meditation und Achtsamkeit
Schon die Golf-Legende Tiger Woods beschrieb die Wichtigkeit von Meditation, um das Bewusstsein weiterzuentwickeln. So im Buch “Zen oder wie ein Samurai Golf spielen” von Ulrich Nitzschke.
Bei der Praxis der Meditation und Achtsamkeit geht es darum, die Fähigkeit einer Person zu verbessern, auf den gegenwärtigen Moment zuzugreifen.
Durch Meditation gelangst du zu mehr Gelassenheit und du kannst dich klarer auf die wichtigen Dinge im Spiel konzentrieren. Ergebnis: Mehr Erfolg im Spiel.
Ich rate allen meinen Klienten, möglichst täglich mit Meditation und Achtsamkeit zu beginnen, da dies so viele Vorteile hat (über das Golfen hinaus – Meditation kann als Persönlichkeitsentwicklung verstanden werden).
Die Mentalität der Samurai-Krieger nährte sich aus der Philosophie des Zen-Buddhismus. Sie übernahmen die Meditation, weil sie damit mit einem „leeren Geist“ und voller Kontrolle ihres Seins – psychisch wie mental – kämpfen konnten. Für die Samurai -Kämpfer war es von entscheidender Bedeutung, während des Kampfes einen leeren Verstand zu haben, da sie dadurch von Selbstzweifeln, Angst und der Konzentration auf Technik befreit wurden. Natürlich trainierten sie auch die Technik, aber als der Kampf begann, verschwand alles langsame Denken und das schnelle Denken (nicht rational) übernahm. In der Gegenwart zu sein ist, bedeutet nur darauf konzentriert zu sein, was gerade passiert, z.B. deine Pre-Shot-Routine oder dein Gehen zwischen den Schlägen. Wenn deine Aufmerksamkeit (Fokus) nicht darauf gerichtet ist, was du gerade tust oder darauf gerichtet ist, was möglicherweise passieren kann (Konsequenzen, Auswirkungen), bist du nicht in der Gegenwart.
Aufmerksamkeit weg vom letzten Schlag
Während du zum nächsten Ball gehst, gibst du dir keine „tu dies“-, „tu jenes“-, „du musst“-Anweisungen und korrigierst dich, sondern du beschreibst über alle Sinne (Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken) einen Golfball in deiner Hand („außen eng“) oder die Fahne, auf die du zumarschierst im Wechsel mit der Betrachtung der Natur, den Bergen im Hintergrund und den Bäumen rechts und links des Fairways. Alternativen: Du zählst die verschiedenen Baumsorten und Pflanzenarten („außen weit“). Oder fokussierst alles, was grün ist. Dazwischen schätzt du deine Gesamtbefindlichkeit („innen weit“) auf einer Skala von null bis zehn ein und lenkst deine Aufmerksamkeit auf deine Fußsohlen („innen eng“). Bleibe bei all dem körperlich locker. So übst du, dich zu konzentrieren und das Hin- und Herschalten deiner Aufmerksamkeit, bist aber mit deiner Konzentration nicht beim letzten Schlag. Dein Kopf wird so frei für den nächsten Schlag.
Die oben beschriebene Vorgehensweise ist auch jederzeit eine perfekte Möglichkeit, aus negativen Emotionen, Zorn, Wut und Angst herauszukommen – Angst ist immer „Zukunft“ oder Vergangenheit. Nervosität stellt sich ein, wenn wir über Ergebnisse (Score) nachdenken, Jammern deutet auf vergangene Fehler hin.
Achte auf deine Gedanken und Gefühle
Empirische Befunde verdeutlichen den Zusammenhang zwischen gedanklichen Prozessen, emotionalem und körperlichem Befinden sowie Verhalten auf der Handlungsebene. Gefühle und Verhalten beeinflussen sich gegenseitig. Emotionen vernebeln unsere Gedanken. Wenn dein Geist ruhig ist, kannst du deine Gedanken und Gefühle besser beobachten, ohne auf sie reagieren zu müssen und ihnen mehr Energie zu geben. Es ist das Widerstehen und Reagieren, das die Leistung einschränkt.
Mit Übung kann deine innere Stimme (the drunken monkey) unparteiisch, ohne zu urteilen und ohne Reaktion angehört werden – du lenkst deine Aufmerksamkeit auf das, was jetzt passiert. Eines Tages wirst du dich bei dieser inneren Stimme beim Lächeln ertappen! Wenn du wirklich in der Gegenwart bist, wirst du nicht beurteilen, wie du spielst, und über die gesamte Runde mitzählen. Stattdessen beruhigst du deinen Geist – durch bewusste Bauchatmung, Meditation und Achtsamkeit.
Bauchatmung
Jede Emotion hat ihr eigenes Atemmuster. Oder anders herum ausgedrückt: Je nach Atemmuster empfinden wir eine andere Emotion. So findet z. B. bei Wut (dem oft hörbaren Wutschnauben) eine Verstärkung der Aus- und vor allem der Einatmung statt, kräftige Atemzüge folgen schneller aufeinander, die Atempause verschwindet, die Atmung wird etwas unregelmäßiger. Bei Angst wird die Atmung sehr beschleunigt, die Pausen fehlen, der Ablauf wird chaotisch ungleichmäßig und es wird insgesamt mehr eingeatmet als ausgeatmet.
Da unsere Stimmung so sehr von unserer Atmung abhängt, können wir auch umgekehrt durch Beeinflussung unserer Atmung auf unsere Stimmung einwirken, uns zum Beispiel durch langsames, gleichmäßiges, ruhiges Atmen mit verlängerter Ausatmung in einen Zustand der Gelassenheit versetzen.
Trainiere eine Atmungskontrolle zusätzlich außerhalb des Golfsports. So lernst du, deine Atmung auch beim Golfsport zu kontrollieren und zu regulieren.
Nimm Kontakt mit mir auf, wenn du Fragen hast. Oder trage deine Frage unten bei den Kommentaren ein.
Mit golferischen Grüßen
Antje Heimsoeth
Über die Autorin
Antje Heimsoeth, Coach, ECA und DVNLP, zert. Mental Coach, Gesundheitstrainerin, Golf Fitnesscoach, ECA Sport Coach (Master Competence), ausgezeichnet als Top 100 Erfolgstrainer, zert. Entspannungspädagogin, zert. Business Coach und Speakerin mit Olympiafaktor: Go for Gold mit eigenem Institut: Heimsoeth Academy. Weltweit tätig. Auftritte im TV sowie auf Kreuzfahrtschiffen (MS Europa 2, AIDA). Bestsellerautorin, u.a.: „Golf mental: Erfolg durch Selbstmanagement“ (pietsch, 2014) und Sportmentaltraining (pietsch, 2015). „Golf mental“ gibt es auch als Hörbuch oder bei Audible.
Infos zu Seminarterminen erhalten Sie unter www.heimsoeth-academy.com, www.antje-heimsoeth.com oder Tel. +49 (0) 171 6163194. Mail: info@antje-heimsoeth.de