Was ist wahre Schönheit?

Schönheit liegt im Auge des Betrachters, so sagt ein bekanntes Sprichwort. Und das auf allen Gebieten – Kunst, Musik, Menschen. Historisch betrachtet bezieht sich das Schönheitsideal immer auf das Unerreichbare. Es ist immer das am schönsten, was man nicht haben kann. In einer Gesellschaft, in der viele Hunger leiden, gilt also ein fülliger Körper als Ideal.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters: Doch wenn wir uns selbst betrachten, begutachten und bewerten, steckt da oft sehr viel Selbstkritik drin. Frauen sind wahre Meisterinnen darin, an sich mehr Negatives als Positives zu entdecken. Viele Frauen hassen ihr Spiegelbild. Ich habe schon so viele Frauen getroffen, die mit ihrem Körper unzufrieden oder aufgrund ihres Aussehens unsicher sind. Mir selbst geht es manchmal auch so, obwohl ich es als Mental Coach besser wissen müsste. Daher habe ich mich – nach langem hin und her Überlegen – entschlossen, in meinem Buch „Frauenpower“ ein Kapitel diesem Thema zu widmen.

Schönheit zu definieren, ist gar nicht so einfach. Denn Schönheit ist ein abstrakter Begriff, der vieles umfassen kann. Etwas wird als schön bezeichnet, wenn es mit Attraktivität, Ausstrahlung und Charisma assoziiert wird. Und das sind auch schon die Begriffe, die uns verdeutlichen, dass wahre Schönheit von innen kommt. Denn es ist der subjektive Eindruck, den wir bei anderen hinterlassen und als schön wahrgenommen wird. Und schön ist derjenige, der Schönheit auch von innen ausstrahlt. Wer mit sich selbst zufrieden ist, gilt als schön.
Schon Audrey Hepburn sagte: „Ich glaub, dass glückliche Mädchen die schönsten sind.“

„Der schönste Leib — ein Schleier nur‚ In den sich schamhaft — Schönres hüllt “  – Friedrich Nietzsche

„Alles Schöne der Alten ist bloß charakteristisch, und bloß aus dieser Eigentümlichkeit entsteht die Schönheit.“

„The most beautiful people we have met are those who who have come to know defeats, sufferings, problems and losses and have found their way out of the depths.
These people have an appreciation, sensitivity and understanding of the life they live with compassion, Gentleness and deep loving care fulfilled. Beautiful people don’t just happen.“
Elisabeth Kübler-Ross

„Die schönsten Menschen, die wir kennengelernt haben, sind diejenigen, die Niederlagen, Leiden, Probleme und Verluste kennengelernt haben und ihren Weg aus der Tiefe gefunden haben. Diese Menschen haben eine Wertschätzung, Sensibilität und ein Verständnis für das Leben, das sie mit Mitgefühl, Sanftmut und tiefer liebevoller Sorge erfüllt. Schöne Menschen passieren nicht einfach so.“ Elisabeth Kübler-Ross
Ein „schönes“ Zitat von Elisabeth Kübler-Ross.
Wahre berührende Worte. Schönes gibt es so vieles. Ist subjektiv und empfindet jeder anders. Wenn es um Menschen geht, ist für mich die angebliche äußere Schönheit nur ein Geschenk, für das ich selbst nichts getan habe. Das Äußere kann täuschen. Ein Freund sagt immer, was hab ich von einer schönen Schüssel, wenn nichts drin ist.
Die für mich wirkliche Schönheit ist im Innen zu finden – Werte & Seele. Diese Schönheit formt das Leben, was ich daraus gemacht habe.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters und das wird trainiert in der Umgebung, von den Bezugspersonen, von der Kultur und der Gesellschaft, in der er oder sie lebt. Wir übernehmen vieles und glauben es sind unsere eigene Ansichten und dann tappen wir in die Falle. „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ sagte schon Antoine de Saint-Exupéry und wie recht er hatte. Die Augen können uns betrügen, weil sie uns oft nur einen winzigen Bruchteil dessen was in der Welt zu sehen ist, zeigen. Und wer nur auf das Auge vertraut, verpasst leider die Schönheit dieser Welt.

Richtig schön für mich ist das Gesamtpaket – Persönlichkeit, Mindset und ähnliches.
So kann ein Mensch optisch auf den ersten Blick weniger „attraktiv“ wirken und mit Faktoren wie Warmherzigkeit, positive Einstellung zum Leben so wunderschön sein. Und zu guter Letzt ist für mich Intelligenz so etwas wie geistige Schönheit.

Authentizität und Individualität machen schön

Unsere Gedanken beeinflussen die äußere Realität. Unser Denken hat Einfluss auf unser gesamtes Leben. Wer eine allgemeine Unzufriedenheit mit dem Leben zelebriert, wird auch mit sich selbst nie zufrieden sein – und umgekehrt. André Maurois hat es einmal so formuliert: „Jeder trägt das Urbild seiner Schönheit in sich, dessen Ebenbild er in der weiten Welt sucht.“ Unser Unterbewusstsein unterstützt uns dabei – oder legt uns Hürden in den Weg. Denn unser innerer Kritiker hindert uns daran, die wahre Schönheit zu erkennen und dadurch glücklich und erfüllt zu sein. Was ist Schönheit? Darauf gibt es nicht DIE Antwort. Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Der erste Schritt ist ein eigenes Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass jeder Mensch einzigartig ist und dass das gut so ist.

Brené Brown, ihres Zeichens Psychologie-Professorin am Graduate College of Social Work in Houston (Texas) erforscht seit 13 Jahren die Themen Verletzlichkeit, Scham, Authentizität und innere Stärke. Sie warnt Frauen vor allem vor Perfektionismus, der für viele Frauen eine Art Schutzschild darstellt, um keine Angriffspunkte zu liefern. Doch wer perfekt ist, wer also weder Ecken noch Kanten hat, wird irgendwann unsichtbar. Denn genau das macht das Individuum doch aus. Sich zu zeigen, wie man ist, braucht Mut und Kraft. Doch noch viel mehr Energie kostet es, sich hinter einer Fassade zu verstecken. „Verletzlichkeit ist keine Schwäche, sondern der Schlüssel zu allem, von dem wir mehr wollen: Liebe, Freude, Vertrauen.“ (Brown 2017) Daher rät Brown, sich zu öffnen und neuen Erfahrungen zu stellen: „Wir haben nur ein Leben – das sollten wir nicht in einer Ritterrüstung verbringen. Coolness ist zum Beispiel so eine Ritterrüstung. Damit versuchen wir, die Kontrolle über alles zu behalten. Alles soll an uns abperlen. Wir zeigen ein Zahnpasta-Lächeln.“ (Brown 2017)

Um die eigene Lebensfreude zu steigern, ermutigt sie Frauen dazu, sich ihrer Einzigartigkeit bewusst zu werden anstatt sich ständig mit anderen zu vergleichen: „Dieses Vergleichen zerstört auch unsere Kreativität. Wenn du eine Blume zeichnen möchtest und dir zuvor alle Blumenzeichnungen in Büchern, in Museen ansiehst, wirst du keine Blume zeichnen. Beginne einfach! Male sie mit deinem Blick, mit deinen Händen. Egal, wie viele Gemälde es bereits gibt. Du machst sie mit deiner Sichtweise, mit deinen Farbmischungen, deinem Pinselstrich einzigartig. Denn: Du bist einzigartig.“ (Brown 2017 und Brown 2010)

Weiterlesen: Tipps für mehr Lebensfreude

Quellen

Brown, B. (2017): Sei mutig und zeige, wer du wirklich bist, 02.03.2017, happinez Ausgabe 3/2017, Heinrich Bauer Verlag KG, Hamburg,

siehe auch https://www.pressreader.com/germany/happinez/20170302/283111363783938, abgerufen am 24.8.2017

Brown, B. (2010): Die Macht der Verletzlichkeit, TEDx Houston Juni 2010, https://www.ted.com/talks/brene_brown_on_vulnerability?language=de, abgerufen am 24.8.2017

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© Ihre Antje Heimsoeth

Vortrag zum Thema: „Frauenpower. Gelassen. Souverän.“ oder „Mentale Stärke: Erfolgsstrategien für erfolgreiche Frauen“: https://antje-heimsoeth.com/vortrag-frauenpower-gelassen-souveraen/

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