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Wird die Reduzierung der Arbeitszeit zur Vorbeugung von Burnout überbewertet?

Wird die Reduzierung der Arbeitszeit zur Vorbeugung von Burnout überbewertet?

Bei Burnout geht es nicht nur um lange Arbeitszeiten.

Das Gefühl, ausgebrannt zu sein, kann jeder von uns nachempfinden. Zu oft übersehen wir die Warnsignale, die darauf hinweisen, dass unser Energieniveau und unsere geistige Leistungsfähigkeit nicht in der Lage sind, den anhaltenden Anforderungen, die an uns gestellt werden, standzuhalten.

Burnout verstehen
Laut Christina Maslach, die sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt hat, zeigt sich Burnout nicht nur als Erschöpfung, sondern auch als Zynismus, wahrgenommenem Mangel an beruflicher Leistung bzw. Gefühle der Inkompetenz im Zusammenhang mit mangelnder Leistung.

Erschöpfung:

  • Erschöpfung, ein zentrales Symptom, umfasst körperliche, kognitive und emotionale Ermüdung, die die Arbeitseffektivität beeinträchtigt.
  • Zu den Faktoren, die zur Erschöpfung beitragen, gehören anspruchsvolle Arbeitskulturen, Zeitdruck, übermäßige Arbeitsbelastung, mangelnde Kontrolle, Unzufriedenheit am Arbeitsplatz und unzureichende Fähigkeiten.

Zynismus:

  • Zynismus, auch bekannt als Depersonalisation, beinhaltet eine psychologische Distanzierung von der Arbeit und ein vermindertes Engagement.
  • Zynismus kann durch Arbeitsüberlastung, hohe Konflikte, Ungerechtigkeit und mangelnde Beteiligung an der Entscheidungsfindung ausgelöst werden.

Unwirksamkeit:

  • Ineffizienz bezieht sich auf Gefühle der Inkompetenz und verminderten Produktivität, die oft zusammen mit Erschöpfung und Zynismus auftreten.
  • Ineffizienz kann aufgrund von Ressourcenmangel, mangelnder Unterstützung, unzureichendem Feedback und Anerkennung entstehen.

Was führt zum Ausbrennen
„Die Forscher Michel Leiter und Christina Maslach haben zwischen Mitarbeitern und Arbeitgebern sechs Spannungsfelder identifiziert, die schlussendlich zum Ausbrennen führen. Dazu gehören die Kontrolle, die der einzelne Arbeitnehmer über seine Arbeit hat; die faire Behandlung der Mitarbeiter; das Gemeinschaftsgefühl; die Arbeitsbelastung; die Verteilung von Belohnungen; und schließlich die Werte der Organisation.“ (SPIEGEL Job & Karriere, abgerufen am 01.05.2024)

Daraus leite ich die folgenden Quellen von Burnout ab:

  • Arbeitsüberlastung.
    Wir sind erschöpft von zu vielen Meetings, E-Mails und dem Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben.
  • Mangelnde Autonomie und Kontrolle an Ihrem Arbeitsplatz.
    Mangelnde Autonomie führt nicht nur zu Burnout, sondern ist auch ein Demotivator.
  • Mangelnde Wertschätzung und Anerkennung für Ihre Bemühungen.
  • Negatives Arbeitsumfeld.
    Sich nicht auf das Team oder Unternehmen verlassen zu können, ist eine der Hauptursachen für Burnout.
  • Mangelnde Fairness und Gleichberechtigung im Arbeitsumfeld.
    – Unsicherheit über die Beförderungskriterien und den Prozess
    – Zu sehen, wie andere eine Sonderbehandlung erhalten, während man selbst fleißig ist
  • Wertekonflikte: Eine Diskrepanz zwischen den persönlichen Werten und den Werten der Organisation, für die jemand arbeitet. Die Anforderungen des Jobs kollidieren mit den persönlichen Werten, z. B. werden Sie aufgefordert, etwas zu tun, das Ihre Integrität gefährden würde.
    Das Thema habe ich ganz oft im Coaching.

Der ausschlaggebendste Punkt aus meinen 20 Jahren Erfahrungen als Coach: Der Wertekonflikt, um den viele bis zum Zeitpunkt des Coachings nicht wussten.

Diese Ursachen führen nicht zwangsläufig bei allen Arbeitnehmern zu einem Burnout am Arbeitsplatz. Damit wir Burnout bewältigen können, müssen wir das „Gesamtbild“ betrachten. Es gibt keine allgemeine Regel dazu, aber Sie sollten sich dieser aufgeführten Ursachen als Führungskraft bewusst sein und sie verstehen.

Die Erkenntnisse von Christina Maslach stehen im Einklang mit den Grundsätzen der psychologischen Sicherheit am Arbeitsplatz und fördern ein Umfeld, in dem sich die Mitarbeiter sicher fühlen, wenn sie Bedenken äußern, ohne Angst vor Repressalien haben zu müssen. Maslachs Warnung davor, Burnout allein auf individuelle Schwächen zurückzuführen, unterstreicht die Notwendigkeit eines kollaborativen, systemischen Ansatzes zur Förderung des Wohlbefindens.

Was bei der Arbeit noch Energie raubt

  1. Sich nicht gesehen und wertgeschätzt fühlen, kein Danke.
  2. Toxisches Team
    Christina Maslach: „Burnout ist ein Kanarienvogel in der Kohlemine. Es ist ein Warnzeichen für ein toxisches Arbeitsumfeld. Was wir nicht tun sollten, ist zu hinterfragen, warum der Kanarienvogel nicht härter ist.“
    – Sich isoliert fühlen, auch wenn man Teil eines Teams ist
    – Mikromanager als Chef
  3. Ohnmachtsgefühle

Was tun als Betroffene(r)?

Wenn Sie ausgebrannt sind, können Sie von mehr als einer Ursache betroffen. Ergreifen Sie Maßnahmen:

1) Reflektieren:
– Identifizieren Sie Ihre Werte und Bedürfnisse
– Finden Sie heraus, was Sie tatsächlich ändern können

2) Priorisieren Sie Selbstfürsorge. Beschäftigen Sie sich mit Aktivitäten, die Ihren Geist und Körper aufladen, sei es Sport, Meditation oder einfach nur das Abschalten nach der Arbeit (Awa et al., 2010).

Weiterlesen: Tipps für Selbstfürsorge im Alltag

3) Kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse. Führen Sie ein offenes Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten über realistische Erwartungen an die Arbeitsbelastung und verfügbare Unterstützungsressourcen (Maslach & Leiter, 2016).

4) Entdecken Sie neue Möglichkeiten. Erwägen Sie, in eine Rolle oder Organisation zu wechseln, die besser zu Ihren Werten passt und ein gesünderes Arbeitsumfeld bietet (Maslach & Leiter, 2016).

5) Handeln Sie. Setzen Sie Grenzen.
Bitten Sie um eine Veränderung, vielleicht Versetzung in ein anderes Team oder ein anderes Projekt.

6) Denken Sie daran, wenn Sie ausgebrannt sind, ist ein Urlaub vielleicht nicht die magische Lösung.
Stellen Sie sich vor: Sie sind von einer erholsamen Pause zurück, und zack! Eine Teambesprechung und es ist, als wären Sie nie weg gewesen.

Literatur:

https://www.youtube.com/watch?v=SVlL9TnvphA

Awa, W. L., Plaumann, M., & Walter, U. (2010). Burnout prevention: A review of intervention programs. Patient education and counseling, 78(2), 184-190.

Gallup. (2022). State of the Global Workplace.
https://lnkd.in/g5X6SFbc

Maslach, C., & Leiter, M. P. (2016). Understanding the burnout experience: recent research and its implications for psychiatry. World psychiatry, 15(2), 103-111

© Ihre Antje Heimsoeth

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Unternehmerin, Bestseller Autorin, Mental Coach und Keynote Speaker
Antje Heimsoeth –
Ihre berufliche Laufbahn begann Sie als Geodätin. Heute gehört Sie als Expertin für Mentale Stärke, Motivation, Leadership, Veränderung, Selbstführung und Spitzenleistungen und zwölffache Buchautorin (Ihre Bücher finden Sie hier >>) zu den bekanntesten und einflussreichsten Mental Coaches im gesamten deutschsprachigen Raum. Sie wurde als „Vortragsrednerin des Jahres 2014“ und 2021, mit dem Award „Erfolgreiche Unternehmerin 2016“ und in 2017 mit TOP 100 Erfolgstrainer (durch das Magazin ERFOLG) ausgezeichnet. Bei Managern und Medien gilt sie als „renommierteste Motivationstrainerin Deutschlands“ (FOCUS).

 

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